Noussair Mazraoui [40]

Aus meiner Sicht ist er weder defensiv noch offensiv orientiert. Hört sich jetzt im ersten Moment komisch an, aber seine Balance ist eine seiner größten Stärken. Er hat ein gutes Gespür dafür wann er sich in der Offensive einschalten muss und wann es besser ist sich zurückzuziehen. Auch im Zweikampfverhalten agiert er meist sehr solide und sein Stellungsspiel ist gut. Hin und wieder hat er aber noch den ein oder anderen Konzentrationsfehler zu viel im Spiel (z.B. das Handspiel in der CL-Vorrunde gegen Besiktas, das zum Elfmeter führte).
Offensiv trifft er gute Entscheidungen. Gerade seine Ballführung bzw. seine Technik und sein Kombinationsspiel sind seine größten Stärken. Den Marokkaner kannst du eigentlich in jeder Situation anspielen und er ist in der Lage den Ball sauber zu verarbeiten und weiterzuspielen. Ein wenig Verbesserungsbedarf sehe ich noch bei seinen Flanken. Die sind jetzt nicht katastrophal schlecht, aber hin und wieder ist die Streuung zu groß, gerade in Relation zu seinen technischen Fähigkeiten und seiner Passstärke.
Bzgl. Speed ist er natürlich kein Davies. Generell ist er für einen AV durchschnittlich schnell, wobei man hier zwischen Antritt und Endgeschwindigkeit unterscheiden muss. Sein Antritt ist sehr gut, aber in der Endgeschwindigkeit gibt es schnellere, was aber kein Problem ist, da zum einen der Antritt wichtiger ist und da er zum anderen die fehlende Endgeschwindigkeit im Ballbesitz mit der starken Ballführung und gegen den Ball mit einer guten Antizipation und klugen Zweikampfführung kaschiert.

Zusammengefasst ist Mazraoui ein Spieler ohne große Schwächen, der in vielen Bereichen gut bis solide agiert, mit seinen größten Stärken in der Balance, im Kombinationsspiel und im technischen Bereich. Wenn man so möchte, dann ist der Spielertyp Mazraoui eher ein Philipp Lahm als ein Alphonso Davies, was ich persönlich bezogen auf einen Transfer sehr gut finden würde, da wir Speed, Physis und Dynamik schon genug im Kader haben, wohingegen im technischen Bereich Nachholbedarf besteht und diesbezüglich wäre Mazraoui auf jeden Fall jemand, der gut für die Spielkultur ist.
This contribution was last edited by James_Dean_500 on Apr 7, 2022 at 11:12 PM hours

Da bin ich komplett bei dir, aber wie man an diversen Stimmen hier im Forum erkennen kann, werden die Erwartungen dahingehend bei eben jenen wieder nicht erfüllt werden, gerade wenn erwartet wird, dass Mazraoui vor einer 3er-Kette das Pendant für Davies geben soll, weil erwartet wird, dass man in ihm den gesuchten "Schienenspieler" gefunden hat, aber das ist der Spieler mMn nicht, sondern, wie du bereits erwähnt hast, deutlich eher der Typ Lahm, der zwar auch auf dem Flügel agieren kann, aber seine Stärken nicht im Dribbling, in Durchbrüchen hat, sondern eher der einrückende Spieler ist, der sich am Kombinationsspiel beteiligt.

Er kann ins Zentrum einrücken, wenn der rechte ZM (z. B. Goretzka) vorschiebt, oder aber selbst offensiv in Erscheinung treten, in dem er, durchaus vergleichbar mit Gnabry, zuweilen von rechts kommend den Weg in den Strafraum sucht, dort sogar selbst abschließt, oder versucht, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Lahm hingegen hat ja nicht selten Robben hinterlaufen, was aber bei Mazraoui weniger zu erwarten sein dürfte. Das kam sicher mit Antony durchaus mal vor, aber vorrangig wurde diese rechte Seite anders bespielt, weshalb mir ein Coman passender erscheint, da sowohl Gnabry als auch Sané ebenfalls den Drang verspüren, sich ins Zentrum zu orientieren.

Man darf das jetzt bitte nicht wieder falsch interpretieren,, denn Mazraoui kann auch dribbeln und die Linie halten, da er durchaus sehr beweglich und agil ist, aber jeder Spieler besitzt einen "inneren Drang", völlig egal, wie man ihn taktisch schult. Diese eigenen Bewegungsmuster, dieses eigene Bewegungsverhalten wird immer wieder zum Vorschein kommen und das zeigt sich bei ihm eben dadurch, dass er das Zentrum eher sucht als die Außen/Linie.

Wenn jetzt nur Gravenberch jemand wäre, der sich persönlich im rechten Halbraum wohler fühlen würde, dann würde besser neben Kimmich und vor allem zu Mazraoui passen, aber Gravenberch fühlt sich linksseitig auch wohler wie auch Kimmich. Ich würde es aber begrüßen, wenn Gravenberch zukünftig links spielt und Kimmich rechts neben sich, weil der erstgenannte aus meiner Sicht ein besseres Raumgefühl besitzt, was bei einem "Nebenmann" wie Davies wichtig ist.

Dazu ein 6er/IV-Hybrid und man könnte im Spiel sehr variabel zwischen 3er- und 2er-Aufbau und 3er- und 4er-Kette wechseln, weil dafür Mazraoui prädestiniert wäre, sodass man immer wieder switchen kann. 3er-Aufbau flach, aber auch eine fluide 1-2- und 2-1-Anordnung im Mittelfeld. Nur wachsen diese Spieler, vor allem in der benötigten Qualität, leider nicht auf Bäumen.

Jetzt wäre ein Alonso(-verschnitt) pures Gold wert. Auch wenn das immer wieder in diversen Threads ein Thema ist, weil die Mehrheit einen solchen Spieler(-typen) fordert bzw. sich wünscht, muss man doch konstatieren, dass der Markt dahingehend sehr beschränkt ist, weshalb es nicht einfach so umsetzbar ist, vor allem nicht, solange ein Thomas Müller noch aktiv ist, gerade dann, wenn Lewandowski hier bleibt, weil dieses Duo auseinander zu reißen aktuell wenig sinnvoll ist, weil man sich dadurch wieder (neue) Probleme schafft.

Das ist schon verzwickt und alles andere als einfach, so eine Kaderplanung, auch wenn das als Außenstehender gerne anders gesehen wird. Ich könnte nicht von mir behaupten, dass mein Wunschkader definitiv besser ist/besser funktioniert, weil Theorie eben Theorie bleibt und die Spieler in Summe das Skizzierte und Gewünschte erstmal auf den Platz bringen müssten, aber da haperts ja immer.

Hoffen wir, dass er seinen Platz findet und ein Baustein für ein besseres Gebilde zur neuen Saison darstellt.
This contribution was last edited by 3-Ecken-Elfer on May 11, 2022 at 3:04 PM hours

Hasan Salihamidzic über Noussair Mazraoui: "Wir sind in der Endphase. Es sieht gut aus. Er ist ein Spieler, der in den letzten Jahren wirklich gute Leistungen gezeigt hat. Er ist jemand, der etwas Erfrischendes mitbringt. Alle wissen, wie hart der Markt für Rechtsverteidiger seit Jahren ist. Noussair ist ein Spielertyp, der von ganz Europa gesucht wurde. Wir sind sehr froh, dass er sich entschieden hat, zu uns zu kommen. Es gibt noch einige Dinge zu erledigen bevor der Transfer verkündet wird, aber der Spieler wird unserer Mannschaft helfen und sie verstärken und wir freuen uns auf ihn."

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Ich finde nichts piefiger und öder als die klassischen Nummern-Traditionen. Her mit den 40ern, den 58ern, den 87ern etc. Gebt dem Innenverteidiger eine 9 wie damals Bouhlarouz oder sogar Lehmann. Hat was.

Als jemand, der die NBA liebt, kenne ich das eh nicht anders. Die 33 steht für mich für Jabbar, da würde ja auch keiner sagen "zu hoch, was soll das".

Weil sie die heute bekommen haben, da sowieso die gesamte Presse anwesend war…

Hat mit seinem Deutsch-Kenntnissen überrascht heute, das klang super!

Noch wichtiger: im Trainings-Kick habe ich explizit auf ihn geachtet, ich glaube, er könnte bei uns richtig gut ausschauen, da er sehr clever agiert - und dementsprechend in der Lage ist, von stärkeren Mitspielern als bei Ajax zu profitieren. So ein wenig in Richtung Thomas Müller, wenn ihr wisst was ich meine?

Ja, richtig. Eigentlich nicht der richtige thread, aber es ging ja um Mazroui und einen fehlenden Gegenpart auf Links. Und Silas spielt rechts und ist ein Rechtsfuß. Und man braucht einen Spieler, der Davies sehr brauchbar ersetzen kann und keinen Notnagel. Das wären solche Leute wie Raum und Sosa z.B. oder Angeliño.
Und nachdem City nun offenbar auf Marc Cucurella bietet, ist Sosa wahrscheinlich die bezahlbarste Variante.
Und nun zurück zu Mazraoui.

Es geht darum wie Mazraoui im Gegensatz zu Pavard auch auf engem Raum, trotzdem immer nach Lösungen sucht das Spiel nach vorne anzutreiben. Pavard ist etwas mehr auf Sicherheit bedacht, wenn der Raum vor ihm zu eng ist, wird der Ball nach hinten gespielt. Mazraoui spielt dann trotzdem häufiger den nach vorne gerichteten Ball, oder wenn er im engen Raum angespielt wird, verschafft er sich mit einer Umdrehung nach vorne (ähnlich wie Musiala oder auch Gravenberch) etwas Platz. Pavard dreht sich jedoch gerne nach hinten weg. Dazu hatte Mazraoui gestern im Spiel 3 von 3 erfolgreichen Dribblings. Pavard selbst ist die ganze Saison noch in kein einziges Dribbling gegangen.

Aus meiner Sicht, sieht man ganz klar dass Mazraoui einer Spieler aus dem ZM ist, der auch mit dem Rücken zum Tor und engstem Raum noch Ballsicherheit ausstrahtl. Pavard dagegen fühlt sich am wohlsten wenn er wie als IV das Spiel vor sich hat. Ich sage hier auch nicht, dass Mazraoui die klare bessere RV ist, beide bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau. Es ist ja auch gut, wenn sie unterschiedliche Profile bzw Stärken und Schwächen mitbringen.
So würde ich zB gg einen Gegner wie Bochum der tief steht und wenig Raum gibt eher auf Mazraoui setzten. Wenn es aber zB gg PSG mit einem Neymar oder Mbappe als LA geht, dann würde ich mich mit Pavard deutlich wohler fühlen.

PS: Unser Spiel war gestern schon etwas rechtslastig und ich glaube sofern Coman für Gnabry als RA gespielt hätte, wäre die Seite noch dominanter gewesen.

vielleicht lassen wir dem jungen auch einfach mal ein bisschen zeit, in ein weltklasse team reinzuwachsen. und vielleicht reden wir auch nicht von einer möglichen leistungssteigerung im zweiten jahr, wenn das erste jahr nur ein paar spieltage alt ist.
ich fand ihn mit zunehmender spieldauer gestern richtig gut - das ganze team hatte ja etwas anlaufzeit benötigt.

aber vielleicht sehe ich das auch falsch, so wie ich gestern keine "frech aufspielenden kölner" gesehen habe, oder spielt man schon frech auch, wenn man eine abschlusschance hat und ansonsten nach ballgewinn denselben schon nach kurzer zeit wieder abgeben musste?

Herzlich Willkommen Noussair!

Heute ist er so richtig angekommen, nachdem es schon vereinzelte Bedenken bezüglich des Transfers gab. Die Leistung heute sowohl defensiv als auch offensiv war wirklich sagenhaft, technisch unheimlich beschlagen und diese Ruhe im Passspiel tut auch sehr gut. Mit Pavard und Mazraoui haben wir 2 starke Optionen.

Mazraoui hat gegenüber fast jeden RV der Welt den Vorteil das er einen Spiel IQ aufweist den ich zuletzt nur
Bei Phillip Lahm und Dani Alves gesehen habe.
Ich verfolge mazraoui bereits aus seiner Jugendzeit bei Ajax wo auch der Ursprung seines Spielstils als RV liegt.

Viele wissen es nicht aber Mazraoui wurde als zentraler Mittelfeldspieler auf der sechs/acht ausgebildet und hat auch seine ersten Profispiele auf dieser Position bestritten.
Trotz guter Leistungen war und wäre er niemals in der Lage gewesen die gleichaltrige Konkurrenz wie de jong, van de beek oder auch Nouri, der leider wegen seinem Herzinfarkt nicht weiter spielen konnte, durchzusetzen. Neben diesen hatte er noch erfahrene Spieler als Konkurrenz wie Klaassen und lasse Schöne.

Daher betrachte ich ten haag auch als Vater des Erfolgs von Mazraouis Aufstief da eben jener ihn auf die rv position eingesetzt hat. Dank seiner spielintelligenz hat er auf Anhieb überzeugt und ich denke es auch deswegen so weit gebracht da er es auf der sechs schwieriger gehabt hätte sich durchzusetzen da rv rar gesät sind im Vergleich zu sechsern.

Daher werdet ihr es noch öfter beobachten das mazraoui räume bedient die weder ein TAA oder Hakimi aufgrund anderer Spielweise nutzen. Sollte mazraoui verletzungsfrei bleiben wird man einen verteidiger haben der gleichzeitig auch als mittelfedlspieler denkt und daherviel stärker im spiel einbezogen sird wie seine konkurrenten.

Wenn nagelsmann das versteht wird er besonders bei grossen spielen nicht an ihn vorbei kommen da er auch angstlos ist und nahezu nie unter druck gesetzt werden kann. Ihr habt da ein juwel an land gezogen von dem die bayern die nächsten jahre noch schwärmen werden. Vorrausgesetzt sein grösster feind Ihn nicht besiegt und zwar sein eigener Körper.